7. Curriculum für Übertragungsfokussierte Psychotherapie der Borderline-Störungen

Transference Focused Psychotherapy, TFP

Fachliche Leitung
B. Brömmel, E. Hölbling, M. Rosner, W. Schnellinger, A. Wolek

Veranstalter
ÖGATAP (Österreichische Gesellschaft für angewandte Tiefenpsychologie und allgemeine Psychotherapie) und ÖGATAP gGmbH

 

Kooperationen

  • Österreichische Gesellschaft für Übertragungsfokussierte
    Psychotherapie (TFP-Austria): http://tfp-austria.at/
  • Klinik für Psychoanalyse und Psychotherapie an der Medizinischen Universität Wien,
    Leitung: Univ. Prof. Stefan Doering
  • International Society of Transference-Focused Psychotherapy (ISTFP): http://istfp.org/

 

Borderlinepatient:innen gelten als »schwierig«, ihre Behandlung als herausfordernd. Das hängt auch damit zusammen, dass psychotherapeutische Schulen letztlich aus Freuds Neurosenkonzept entstanden sind und sich Ausbildungen traditionell daran orientieren. In der psychotherapeutischen Praxis hat das Bild struktureller Störungen die Neurosen heute weitgehend verdrängt. Störungsspezifische Kompetenzen versprechen erfolgreichere Behandlungen und größere Befriedigung bei Behandelten wie Behandlern selbst.
 

Zur Methode

Auf den jahrzehntelangen Arbeiten Otto Kernbergs zur Borderline-Persönlichkeits-Organisation fußend steht mit der TFP eine mittlerweile weit verbreitete störungsspezifische psychodynamische Behand- lungsmethode zur Verfügung, deren Wirksamkeit in randomisiert-kontrollierten Studien wissenschaftlich nachgewiesen wurde.
Zentral sind in der TFP das Begrenzen destruktiven Agierens und das Fokussieren auf die Übertragungsbeziehung zwischen Therapeut:in und Patient:in im „Hier-und-Jetzt“.
Ziel der Behandlung ist, diejenigen Bereiche des Verhaltens und der inneren Welt der Patient:innen durchzuarbeiten und strukturell zu verändern, die zu den charakteristischen, sich wiederholenden maladaptiven Verhaltensmustern, den chronischen affektiven und kognitiven Störungen und den schweren Beeinträchtigungen der Beziehungen führen.
Die TFP eignet sich für die Behandlung sowohl von Borderline-Persönlichkeitsstörungen als auch von anderen Persönlichkeitsstörungen sowie für Patient:innen mit komorbiden Ess- und Somatisierungsstörungen oder Abhängigkeitserkrankungen. Mittlerweile wurde die TFP auch für die Behandlung der neurotischen Persönlichkeitsorganisation adaptiert. Weitere Anwendungsgebiete sind die TFP-A für Kinder und Jugendliche, und die TFP im stationären Setting.
Das aktive therapeutische Vorgehen konzentriert sich von Anfang an auf die psychodynamischen Techniken der Klärung, Konfrontation und Deutung unbewusster Objektbeziehungsdyaden, die sich im „Hier-und-Jetzt“ der Übertragung und Gegenübertragung als typische Rollenpaare (z. B. Täter – Opfer) manifestieren.
Die frühzeitige Anwendung metaphorischer Deutungen der negativen Übertragung soll den Patient:innen erste Integrationsschritte zwischen unterschiedlichen und oft entgegengesetzten Affekten und Handlungen ermöglichen. Aggressive und selbstdestruktive Anteile der Patient:innen stehen früh im Zentrum der von technischer Neutralität geprägten, übertragungsfokussierten Therapie.

 

MODUL 1

K1    Einführungsseminar (10 AE)
4. Mai 2024, 10.00–19.00 Uhr
Otto F. Kernberg (Vortrag online, in deutscher Sprache), Bernhard Brömmel, Stephan Doering
 

MODUL 2

K2    Grundlagen und psychoanalytische Begründung der TFP
22. Juni 2024, 10.00–19.00 Uhr
Mathias Lohmer

K3    Essentials der TFP: Vertrag und Technik, Taktik und Strategie,  Dyadendeutungen 
21. September 2024, 10.00–19.00 Uhr
Bernhard Brömmel, Andrea Wolek

SV1    TFP-Supervision zum Kennenlernen
11.  Oktober 2024, 15.00–18.30 Uhr
TFP-Supervisor:innen

K4    Diagnostik, wissenschaftliche Grund­­lagen und Begleitforschung, Einordnung der TFP im Feld der Borderlinetherapien
12. Oktober 2024, 10.00–19.00 Uhr
Barbara Koch, Victor Blüml
 

MODUL 3

K5    Strukturelles Interview und Behandlungsvertrag
30. November 2024, 10.00–19.00 Uhr
Bernhard Brömmel, Krisztina Csáky Pallavicini

K6    Unterschiede Persönlichkeitsstörun­gen, Containment abhängig von den unter­schiedlichen Persönlichkeitsstörungen
11. Jänner 2025, 10.00–19.00 Uhr
Stephan Doering

TFP-Supervision 
ab K5 findet die monatliche Supervision in Kleingruppen statt.
(Termine werden mit den Teilnehmer:innen vereinbart)


 

ZUSÄTZLICHE OPTIONALE MODULE

K7     Technik – Taktik – Strategie und Objektbeziehungsdyaden mit besonderer Berücksichtigung der frühen Therapiephase
28. Februar 2025 und 1. März 2025, 14.00–19.00 Uhr
Frank Yeomans


K8    Der therapeutische Prozess in der TFP mit besonderer Berücksichtigung der mittleren Phase und in Abgrenzung zur frühen Phase
10. Mai 2025, 10.00–19.00 Uhr
Petra Holler

K9    Narzissmus und TFP
13. September 2025, 10.00–19.00 Uhr
Corinna Wernz

K10    TFP für Adoleszente (TFP-A) und die Behandlung von Pt. mit posttraumatischen Störungen mit der TFP
18. Oktober 2025, 10.00–19.00 Uhr
Elisabeth Kronawetter, Wolfgang Schnellinger, Bernhard Brömmel

AnhangGröße
TFP-Curriculum 2024139.46 KB